Eifel-Quarzmodifikationen

Beitrag und Fotos von Roland Kleinander

 

In basaltischen Gesteinen der quartären Vulkaniten der West- und Ost-Eifel, besonders häufig in Hohlräumen silikatischer Xenolithe und ihrer Reaktionszonen, sind Quarz, Tridymit und Cristobalit für uns Sammler ein gern gesehenes Mineral.

Quarz gibt es in zwei unterschiedlichen kristallinen Modifikationen, den α(Alpha)-Quarz ("Tiefquarz") und den β(Beta)-Quarz ("Hochquarz"). Die Modifikation Tiefquarz liegt bei Temperaturen unter 573 °C vor. Sie wandelt sich oberhalb dieser Temperatur in die Hochquarz-Modifikation um. "Quarzsprung" nennt man diesen Übergang, weil die Umwandlung von Tiefquarz zu Hochquarz mit einer sprunghaften Vergrößerung des spezifischen Volumens um 0,8 % verbunden ist.

Bei höheren Temperaturen wandelt sich Hochquarz erst in Tridymit (ab 867° C), dann in Cristobalit (ab 1470 °C) um. Cristobalit schmilzt bei 1727 °C .

Bei hohen Drucken, wie sie im Erdmantel herrschen oder bei Meteoriteneinschlägen auftreten bilden sich besonders dichte SiO2-Phasen. So bildet sich ab 20 kbar Coesit und ab 75 kbar Stishovit.

Coesit und Stishovit sind daher Hochdruckmodifikationen und in der Eifel ohne Bedeutung. Coesit entsteht in großen Tiefen (größer als 80 km), Stishovit entsteht (z. T. zusammen mit Coesit) durch die Druckwelle bei Meteoriteneinschlägen (zum Beispiel im Krater des Nördlinger Rieses).

 

Die Umwandlungstemperaturen in Abhängigkeit vom Druck zeigt folgendes Zustandsdiagramm.

 

Beispiele für Cristobalit, Hochquarz und Tridimit von verschiedenen Fundstellen der Vulkaneifel.

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